UnivisionGovernance - AI-generiertes Symbolbild - 16

Die öffent­liche Hand und ihr Verhältnis zu Hochschulen: Ein Perspek­ti­ven­wechsel.

Kajetan Stransky-Can
Hochschul­for­scher.

Die Hochschulen: Einge­packt in die Lehre, verschnürt in verwal­teter Gover­nance?

Freie Wissen­schaft bedarf eines Selbst­be­wusst­seins von Forschenden am Beginn ihrer Karriere, das nicht aus den Wissen­schafts­dis­zi­plinen allein gespeist werden kann. Der Sprung ins kalte Wasser erfolgt für einen Dokto­randen mehr in der Lehre, weniger im durch Betreuende geschützte Forschung. Es ist daher an der Zeit, Lehre als karrie­re­re­levant zu klassi­fi­zieren – von der einfachen Feststellung abgesehen, dass es der finan­zi­ellen Mittel nie genug sein kann. Die Lehre ist jenes Gesicht der Hochschulen, welches sich in jährlich zehntau­sende Absol­ven­tInnen einprägt. Und jenes, in dem Forschende am Beginn ihrer Karriere vermutlich am raschesten einer breiten Öffent­lichkeit bekannt werden. Indem sie sich preis­geben und bereit sind, skeptische Blicke durch die Brillen der Studie­renden auf sich zu ziehen. So gesehen egal, ob – wie beispiels­weise an der Univer­sität Wien – „Austrian Politics and the EU“ oder „Physio­logie und Ökologie“ gelehrt wird.

Freie Wissen­schaft hat den Anspruch, zur Bewäl­tigung von Krisen beizu­tragen. Es sollte daher im Sinne von Bologna unerheblich sein, auf welchem Türschild welche Disziplin steht, wenn die Zukunft der Hochschulen in solida­ri­schen Verbünden liegt. Um den Weg dorthin zu planen, stehen Pfeiler diszi­pli­närer Konsti­tution zur Diskussion: in der Forschungs­be­wertung. Damit werden auch für die Steuerung einer Hochschule relevante Kriterien verhandelt. Und somit, wie die Hochschulen vom Staat, als Teile einer lebenden Demokratie und mit der Exekutive als einer der Staats­ge­walten, anzufassen sind.

 

Weiter­füh­rende Literatur:

 

Stransky-Can, Kajetan / David F. J. Campbell (2022). Rahmen­be­din­gungen für effek­ti­veres Lehren und Lernen. Ein Blick in die Univer­si­täts­fi­nan­zie­rungs­ver­ordnung und die Projekte SQELT sowie DILE, in: Zeitschrift für Hochschul­recht, Hochschul­ma­nagement und Hochschul­po­litik (zfhr) 21 (5), 153–158 (https://doi.org/10.33196/zfhr202205015301).

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