Der Bildungsforscher Dr. Hans Pechar geht in seinem Vortrag auf die österreichische Hochschulforschung ein. Die Anfänge der sozialwissenschaftlich orientierten Hochschulforschung sieht Pechar in den späten 1960er-Jahren, die Universitäten ignorierten diesen Forschungszweig aber weitestgehend.
In den 1990er Jahren nahm die staatliche Hochschulpolitik ihre Planungs- und Gestaltungsansprüche zurück und die Eigenverantwortung der Universitäten wurde gestärkt. Vor allem durch den Aufbau des Fachhochschulsektors (1993) wurde viel Begleitforschung betrieben.
Aktuell kritisiert Pechar den Mangel an einer „von Neugier angetriebenen Grundlagenforschung und eines Doktoratsstudiums“. Beides sei aus seiner Sicht jedoch wichtig, „um langfristig die Vitalität und Qualität auch einer stärker praxisorientierten Forschung zu erhalten“. Als größte Herausforderung für die Zukunft betrachtet er die Studienplatzfinanzierung bzw. den offenen Hochschulzugang. Der Vortrag wurde am 4. Dezember 2017 bei der Konferenz „Quo Vadis Hochschule“, veranstaltet vom Netzwerk Hochschulforschung Österreic,h am IHS Wien aufgezeichnet.