Lange war die sozial-und bildungswissenschaftliche Untersuchung von Bildungschancen und Benachteiligungenvon Menschen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichteweitgehend auf die Phasen der frühen Bildung und allgemeinen Schulbildung begrenzt. Seit einigen Jahrenrücktauch die Partizipation an Hochschulbildung in den Fokus. Schulabsol-vent*innen und Studierende mit Zuwanderungsgeschichte streben verstärkt akademische Bildungs-und Berufskarrieren an. Dabei ist nicht nur die häufig durch Forschung reproduzierte Defizitperspektive in Frage zu stellen. Auch die Diversität der Studierendengruppen unterschiedlicher nationaler, ethnischer oder kultureller Zugehörigkeiten erfordert eine differenzierte Betrachtungsweise, die auch über das Konzept des Migrationshintergrundeshinausweist. Hinzukommt, dass Hochschulen heute verstärkt in Prozesse der Internatio-nalisierung und transnationale Bildungsräume eingebunden sind. Deutsch-land, wie auch andere Länder des europäischen Hochschulraumes,sind be-liebte Ziele für internationale Studierende.Darüber hinaus kommenzahlreiche Studierendeaus Krisen und Kriegsgebieten wie Syrien, Afghanistan oder der Ukraine, was der Internationalisierung der Hochschulen eine neue Seitegegebenhat.
- Welche konzeptuellen und methodischen Herausforderungen stellen sich bei der Forschung zu Studienzugang, Partizipation und Erfolg im Kontext einer (Post-)Migrationsgesellschaft?
- Welche Analysepotenziale bieten neue Datenfür Fragestellungendie Migrations-und Hochschulforschung miteinander verbinden?
- Welche Ungleichheiten ergeben sich für unterschiedliche Migrant*innengruppen beim Übergang ins Studium und welche Mechanismen können diese Ungleichheiten erklären?▪In welchem Maße sind Migrant*innen im Hochschulstudium von Diskri-minierung betroffen, welche Rolle spielt dabei Intersektionalität und welche institutionellen und sozialen Mechanismen unterminieren die Zugehörigkeitverschiedener Studierendengruppen an Hochschulen?
- Wie erfolgreich sind die Studien-und Karrierewege von Migrant*innen unterschiedlicher nationaler, ethnischer oder kultureller Zugehörigkeit? Diese und verwandte Fragen möchten wir im Rahmen eines Online-bzw. Hybrid-Workshop mit Vortrag-und Roundtable-Sessions am 6. und 7. November 2023 diskutieren.
Datum
6.–7. November 2023
Format
Online
Submissions
Wissenschaftler*innen aller Qualifikationsstufensind herzlich eingeladen,Vorschläge für Beiträgeeinzureichen (max.250 Wörter).
Bitte schicken Sie Ihre Vorschläge per E‑Mailan boeh-mer@dzhw.eu.
Einreichungen sind möglich bis 15.09.2023.
Koordination
Michael Grüttner
gruettner@dzhw.eu
Hanna Mentges
mentges@dzhw.eu
DZHW Forschungscluster
„Mo-bilität und migrationsspezifische Ungleichheiten“